560 Route 83. DARDANELLEN. Von AthenGriechen
steigt
am
Hügelabhang
die
Hauptstadt
Mytilini
oder
Kastro
(türk.
Midiüllü),
mit
malerischer
Genuesenburg,
auf.
Am
Nordende
der
Meerenge,
hinter
der
Hafeneinfahrt
von
Ai-
valy
(griech.
Kydonia)
und
den
Moschonisia-Inseln
(Hekatonesoi)
öffnet
sich
nach
NO.
der
weite
Golf
von
Edremid
(Adramyti),
mit
dem
Käs
Dag
(1770m),
dem
alten
Ida.
—
Nun
westl.
durch
den
Muselim-Sund,
zwischen
der
Nordküste
von
Mytilini,
mit
den
Vorgebirgen
Korákas
(einst
Skamnia;
Leuchtfeuer)
und
Molyvos
(Methymna),
und
der
Südküste
der
alten
Troas,
wo
sich
einst
das
feste
hochgelegene
Assos
erhob.
Nachdem
man
das
Kap
Baba
Burnu
(Lectum
Promontorium),
die
SW.-Spitze
der
Troas,
passiert
hat,
steuert
man,
nunmehr
in
der
Fahrtrichtung
der
direkt
von
Smyrna
kommenden
Dampfer,
an
dem
Kap
Eski
Stambul
(„Alt-Stambul“),
der
Stätte
der
Diadochen-
stadt
Alexandreia
Troas,
vorüber,
auf
die
ca.
3
Seemeilen
breite
Ténedos-Durchfahrt
zu.
Die
aus
dem
Trojanischen
kannte,
jetzt
an
Windmühlen
reiche
Insel
Ténedos
steigt
in
einem
trachytischen
Doppelkegel
bis
zu
191m
auf.
Am
Nordende
der
Durchfahrt
liegt
das
Inselchen
Gaïdaronisi
(Leuchtturm).
In
der
Ferne
erblickt
man
bei
hellem
Wetter
westl.
die
Insel
Limnos
(einst
Lēmnos),
nordwestlich,
hinter
Imbros,
die
hohe
Bergmasse
von
Samothrake
(1600m).
Jenseit
der
Besikabai,
welcher
die
kleine
vulkanische
Insel-
gruppe
der
Tawschan
Adalar
(„Kanincheninseln“;
einst
Kalydnae
oder
Lagussae)
vorgelagert
ist,
passiert
man
den
Hügelsaum
am
Westrande
der
sagenumwobenen
Ebene
von
Troja,
des
homerischen
Kampfgefildes.
Zwischen
dem
Hag.
Dimitrios
Tepé
(Heil.
Deme-
trius-Hügel)
und
dem
griechischen
Stätte
des
alten
Sigeion;
die
nahen
Tumulusgräber
des
„Achilleus
und
Patroklos“
sind
Grabstätten
dieser
athenischen
Man
nähert
sich
nun
den
stark
befestigten
Dardanellen
(S.
XXX),
dem
jetzt
nach
Dardanos
(S.
561)
benannten
Hellespont
der
Alten
meer
als
eine
Rinne
von
60km
Länge,
bis
7½kmkm
Breite
und
50-90m
Tiefe
zwischen
einem
aus
Tertiärgesteinen
(gelbliche
Mergel
und
Mergelkalke
des
oberen
Miozäns)
gebildeten
Tafel-
land
von
250-300m
Höhe.
Der
Oberflächenstrom
(S.
585),
der
ebenso
wie
im
Bosporus
eine
Maximalgeschwindigkeit
von
8,3km
in
der
Stunde
erreicht,
bereitet
bei
Gegenwind
namentlich
der
Segelschiffahrt
große
Schwierigkeiten.
An
dem
knapp
4km
breiten
SW.-Eingang
der
Dardanellen
liegt
auf
der
asiatischen
fallene
Festung
Kum
Kaie
(Leuchtfeuer);
gegenüber,
auf
der
Halbinsel
von
Gallipoli,
dem
alten
thrazischen
Fort
Sidd
el-Bahr
Kalesí.